Mal abgesehen von den ganzen Gefahren, die Kindern im Web drohen – angefangen bei ungeeigneten Inhalten, über die Angstthemen: Datenschutz und Chat hinsichtlich Pädophiler, hin zu Abzocke und Copyrightverletzungen und schließlich Sucht und Mobbing. Es wird doch ständig gefordert, dass Kinder das Internet nutzen lernen und Medienkompetenz erwerben. Zwei dieser Themen wird im Internet aber auch Positives entgegengesetzt. So gibt es Angebote im Web, die eigens für Kinder aufbereitete Inhalte anbieten und es gibt von Erwachsenen betreute Chats, in denen Pädophile, rüder Umgangston und Mobbing keine Chance haben sollten. Bei den restlichen Themen sind die Eltern gefragt, ihre Kinder so vorzubereiten, dass sie nicht in Abofallen geraten, keine Copyrightverletzungen durch das ungesetzliche Herunterladen von Filmen, Musik und anderen Medien begehen oder gar internetsüchtig werden. Zwei ausführliche Artikel zu den Gefahren für Kinder im Netz gibt es bei heise und dem internet-abc>.
Doch was suchen Kinder eigentlich im Internet?
Das deutsche Jugendinstitut hat in einer Studie die Suchmaschinen Blinde Kuh, fragfinn und helles-köpfchen untersucht. Hierbei wurden die Suchanfragen in zwei verschiedenen Monaten, Januar (Schulzeit) und August (Ferienzeit), ausgewertet. Aus der Studie geht hervor, dass die Masse der Suchanfragen im Kontext der Lösung von Hausaufgaben zu sehen ist. Desweiteren war zu erfahren, dass Kinder die Suchmaschinen hauptsächlich während der Schulzeit benutzten (was logisch ist, wenn sie zur Bewältigung von Hausaufgaben genutzt werden). Der Studie zufolge ist die dominante Suchmaschine für Schulanliegen bei den Kindern die blinde Kuh, während fragfinn sein Publikum in Belangen der Freizeit erreicht. Doch was tun Kinder noch im Web, ausser sich Hilfe für die Hausaufgaben zu holen? 2001 war die Situation folgende: Zunächst ließ sich einmal sagen, dass Vorschulkinder eigentlich nicht im Netz unterwegs waren. Auch die kleinsten der Schulkinder waren noch nicht übermäßig im Netz unterwegs. Laut Axel Dammler schlug die Stunde des Internets, wenn die Kinder mindestens zehn Jahre alt waren. „Dann nämlich, wenn Special Interest Themen wichtig werden und die Kommunikationsfunktionen des Netz (Chat, e-mail) genutzt wird. Die Hauptaktivitäten der Kids im Internet sind dann: Infobeschaffung für Freizeit und Schule, Downloads („Jagen und Sammeln“ der Jungs!), Herumsurfen und eben Kommunikation (vor allem Chat – niveaulos, aber mit Chance auf echte Freundschaft)“ . Und damit wären wir doch wieder bei genau unseren Themen: geeignete Inhalte, Urheberrechtsverletzungen, Chat usw.
Und wie ist das heute mit Facebook und Smartphones?
Noch immer scheinen Vorschulkinder nicht im Netz unterwegs zu sein. Zumindest legt das der von Symantec vorgelegte Norton Online Family Report nahe. 2011 hat dieser 4553 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 in 24 Ländern befragt. Dabei kam unter anderem heraus, dass inzwischen ein Drittel der Kinder online einkauft, 24 % davon manchmal ohne Wissen der Eltern. Gekauft werden vor allem Musik, Eintrittskarten, Videospiele, Apps und Filme.
Faszinierend, wie wichtig Hausregeln für das Wohlergehen der Kinder sind, denn vier Fünftel der Kinder, die gegen Hausregeln zur Internetnutzung verstießen, haben online negative Erfahrungen gemacht. Interessant auch der Fakt, dass mehr als jedes zehnte Kind zugegeben hat, dass es pornografische Websites besucht, wenn die Eltern nicht zu Hause sind. Dann lohnen sich ja die Angebote im Web für Kinder hoffentlich, wenn die anderen neun von zehn Kindern sie besuchen und nutzen.
Wir wollen an dieser Stelle in naher Zukunft Online Angebote für Kinder im Web vorstellen.