Bundeskriminalamt Tagung – Thema Cyberkriminalität

Die jährlich stattfindende Herbsttagung des Bundeskriminalamtes, befasste sich 2013 2 Tage lang mit dem Thema Cyberkriminalität. Der BKA-Präsident Jörg Ziercke vermutet, dass pro Jahr bis zu 2,5 Millionen Internetkriminalitäts-Straftaten ausgeübt werden und sagte dazu: „eine Bedrohung mit unvergleichbarer Dimension“.

Zur Bundeskriminalamt Tagung erschienen 500 Sicherheitsexperten aus Deutschland und teilweise auch aus dem Ausland. Für die Polizei ist die Verfolg von Cyber-Straftaten die derzeit größte Herausforderung, welche sie in Zukunft noch effizienter angehen will. Es wird davon ausgegangen, dass immer mehr Täter, sich auf den virtuellen Raum des Internets emigrieren. Da ihre Spuren im Netz, leichter als in der Realität zu verwischen sind, was Ermittlungen um einiges erschwert. Im Internet betrügen sie mit falschen Identitäten, sabotieren Computer und spähen Daten aus. Damit erpressen und stehlen Sie oder waschen sogar Geld, einige handeln auch mit Pornografie im großen Stil.

Bedrohung mit unvergleichbarer Dimension

Der entstehende Schaden, welcher von diesen Kriminellen verursacht wird, soll laut Jörg Ziercke höher als der Schaden, welcher durch den Verkauf von Drogen wie Kokain, Heroin und Marihuana zusammen sein. Die Polizei stößt leider noch oft an ihre Grenzen, da Digitale Spuren und Beweise meist flüchtig, veränderbar, teilweise anonymisiert und kryptiert sind. Deshalb fordert Ziercke eine Neuregelung der Vorratsdatenspeicherung von Internet- und Telekomunikationsdaten. Provider sollen mit dieser neuen Regelung verpflichtet werden, Daten ihrer Kunden für eine bestimmte Frist vorzuhalten. Hier steht man allerdings vor dem Problem, dass man „unschuldige Bürger mit einem Generalverdacht“ mit ein bezieht. Daher geht es darum eine Lösung zu finden, um „nicht als Totalüberwacher, Datensammelwütige und Datenprofilneurotiker denunziert zu werden“ Dagegen stellt man 167 schwere Fälle, welche aufgrund einer fehlenden Vorratsdatenspeicherung, welche laut Ziercke gravierende „Ermittlungsdefizite“ aufweisen. Was allerdings auch aus technischen Gründen nicht überwacht werden konnten, da sie verschlüsselt waren. Leider kann man durch diese Probleme viele Straftaten im Internet, nicht verhindern oder verfolgen.

Der Staatssekretär Klaus-Dieter Fritsche (CSU) hofft daher, dass im Koalitionsvertrag mit der SPD, die Vorratsdatenspeicherung neu geregelt wird. Laut Fritsche arbeiten im BKA die „besten Cybercops weltweit“.

Polzei (BKA) setzt in Zukunft auf ein Cyberlab

In einem technisch aufgerüsteten Cyberlab (eine kriminaltechnische Servicestelle) sollen in Zukunft 100 Spezialisten arbeiten, welche Verschlüsselungen entziffern und Schadsoftware (Spyware, etc.) analysieren sollen.

Desweiteren sieht Ziercke „Quick reaction force cybercrime“ ebenfalls als ein „ganz wichtiges Projekt“ an. Wobei es um eine Unterstützung der Wirtschaft, darum geht schnell Beweise zu sichern. Dafür soll der Arbeitsbereich „Cyberspionage“ in der BKA-Abteilung „Polizeilicher Staatsschutz“ aufgebaut werden.

André Schulz (Kriminalbeamter der BDK) vermisst zudem deutschlandweite Konzepte gegen die Cyberkriminakität. Er ist der Überzeugung, dass man außerdem externes Expertenwissen von IT-Spezialisten und Ingenieure einkaufen sollte.


Bisher waren viele Hacker der Polizei meistens technisch gesehen, immer zwei Schritte vor raus. Da hoffe ich mal, dass die Planungen für die Zukunft gegen Cyberkriminalität hilft, diese einzudämmen und besser verfolgen zu können. Ein wichtiger Schritt für mich, war auch die Erstellung einer Präventions-Seite der Polizei, damit sich Bürger zu einem großen Teil selber schützen können.