Die deutsche Bahn würde gern Drohnen nachts gegen Graffiti Sprayer einsetzen, doch Behörden verboten dies, die Drohnen dürfen nur tagsüber eingesetzt werden. Nun will Amazon ebenfalls Drohnen einsetzen, aber nicht um Sprayer aufzuspüren, sondern um kleine Waren für eilige Bestellungen, innerhalb von 30 Minuten zuzustellen.
Amazon zeigt nun in einem Video, wie eine Zustellung per Drohne funktionieren würde. Der achtmotorige Octocopter könnte Waren bis zu einem Gewicht von 2,5 Kilogramm innerhalb von 16 Kilometern transportieren. Das würde bedeuteten, dass Amazon in bestimmten Regionen für eine Lieferung dieser Art nur 30 Minuten benötigen würde. Kunden in ländlichen Regionen müssen wahrscheinlich auf diesen Dienst erst einmal verzichten. Zudem stellt sich noch die Frage, wie die Lieferung bei schlechtem Wetter oder in Großstädten funktionieren soll, nicht jeder verfügt über einen Balkon, Hof oder Garten.
Wenn ich in den Media Markt fahre um mir etwas zu kaufen, würde ich persönlich 60 Minuten brauchen. Das wäre schon eine krasse Zeitersparnis, vielleicht werden in Zukunft sogar Kurier-Sendungen per Drohne möglich sein?
Wenn ich mir das Video so ansehe, könnte ich mir vorstellen, dass dies bald Realität wird. Laut Amazon soll dies aber erst in ein paar Jahren möglich sein. Amazon arbeitet bereits an eigenen Fluggeräten (Prototypen gibt es schon), was ich aber etwas unrealistisch finde, dass die Drohnen automatisch eine Lieferung ausführen sollen. Dachte da muss ein Mitarbeiter so eine Drohne steuern, aber das so etwas vollautomatisch funktionieren soll, kann ich mir noch nicht so recht vorstellen. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll eine solche Lieferung per Luft für Amazon sogar preiswerter sein, als der Versand über den normalen Paket-Versand über einen Dritt-Anbieter. Diese Automatisierung schafft wahrscheinlich auch ein paar neue Arbeitsplätze aber spart leider auch einige Jobs ein. Irgendwann wird es so wenig Arbeitsplätze geben, dass sich kaum einer mehr diesen (neuen) Luxus leisten kann.
In Deutschland wäre diese jedenfalls unzulässig, hier benötigt man eine Genehmigung und die deutsche Luftverkehrsordnung verlangt, dass ein Pilot die Drohne stehts im Blick haben muss.
Prime Air will Amazon in vier bis fünf Jahren anbieten
Diese Zustelloption nennt Amazon „Prime Air“ und soll in vier bis fünf Jahren für Kunden als zusätzliche Lieferungsoption zur Verfügung stehen. Dafür sind noch einige Tests und Zulassungen der Luftfahrtbehörde (Federal Aviation Administration) nötig. Die FAA muss zudem noch Regeln für einen Einsatz von unbemannten Drohnen im US-Luftraum festlegen.
Weitere Einsatzfelder für Drohnen
Weitere Ideen für den Einsatz von Drohnen gibt es schon reichlich, zum Beispiel als Polizeistreife, für die Werbefotografie, als Gebäudewartung, Essens-Lieferungen und einiges mehr.
Hier noch ein Video, welches den Einsatz für eine Pizza Lieferung demonstriert
Krasse Idee, klingt sehr nach Science Fiction aber könnte durch aus Realität werden?
Update am 03.12.13 DHL denkt ebenfalls über den Einsatz von Drohnen für eilige Paketlieferungen, wie zum Beispiel die Lieferung von Medikamenten oder für Lieferungen an geografisch schwer zugänglichen Adressen nach. Bereits vor sechs Jahren wurde von DHL ein Forschungszentrum in Troisdorf mit einem zweistelligen Millionen Euro Betrag gegründet. In dem Forschungszentrum wird ebenfalls der Einsatz von Drohnen getestet, diese werden schlicht Paketkopters genant. Weiter Informationen über die Tests und das Aussehen des Paketkopters gibt die Post allerdings nicht preis.
Der deutsche Hersteller Microdrones will bereits im 3 Quartal 2014 eine Drohne auf den Markt bringen, welche rund 3 Kilogramm transportieren kann. Komplett würde diese Drohne dann mit eigener Nutzlast 15 Kilogramm wiegen. Microdrones steht zudem kurz vor einer Zusammenarbeit mit einem Logistikdienstleister. Diese Drohnen würden allerdings nicht mehr zu der Kategorie Mikro- oder Kleindrohnen gehören und müssten daher noch mit zusätzlicher Sicherheitstechnik ausgestattet werden, wie zum Beispiel ein Anti-Kollisionsradar. Was das Gewicht ebenfalls negativ beeinflussen würde.
Als erstes werden diese kleinen Drohnen wohl ihren Einsatz für Werbevideos, wie das „Prime Air“ Video von Amazon, ihren Einsatz finden.
Ver.di sieht in dem Einsatz von Drohnen im Paketversand, vorerst aber keine ernsthafte Konkurrenz zu menschlichen Zustellern.
Eine Sprecherin von ver.di sagte dazu folgendes:
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Drohnen in Deutschland auf absehbare Zeit Zusteller ersetzen“
Update am 04.12.2013 Der Paket-Zusteller UPS denkt ebenfalls über Lieferungen mittels Mini-Drohnen nach. UPS ist der Weltgrößte Paketdienst und ein Sprecher sagte dazu: „Der kommerzielle Einsatz von Drohnen ist eine interessante Technologie und wir prüfen dies weiterhin.“. UPS verfolgt aber einen etwas anderen Ansatz und denkt zum Beispiel darüber nach, Drohnen zu nutzen um Pakete von großen Flughäfen zu Verteiler-Zentren zu bringen, dadurch würde man Liefer-ketten deutlich beschleunigen. Laut The Verge experimentierte UPS bereits mit einigen Drohnen und könnte sich vorstellen, dass die Drohnen schon in 18 – 24 Monaten einsatzbereit wären. Das Problem liegt weniger an der GPS-Koordination, sondern eher an der Entwicklung, von Systemen welche störende Objekte in der Luft eher wahrnehmen und somit Unfälle vermieden werden.
Update am 09.12.2013 Ab heute sind Drohnen von DHL in Bonn füre einen gewissen Zeitraum unterwegs. Die deutsche Post testet diese Woche, die Auslieferung von Medikamenten. Die DHL-Paketkopter werden Medikamente von einer Apotheke zur Unternehmenszentrale auf der anderen Rheinseite liefern. Post-Angestellte dürfen für diesen Test, eines von neun Erkältungs-Medikamenten bestellen.